Warum kann ich die Vergangenheit nicht loslassen?
- Daniela Rott
- Feb 13
- 3 min read
Vielleicht kennst du das? Egal was du versuchst, manchmal drängen sich Gedanken aus der Vergangenheit auf und sie sind zäh wie Kaugummi und wollen einfach nicht gehen. Lass uns das gemeinsam anschauen.
Manchmal scheinen uns Situationen, Gedanken und Menschen aus der Vergangenheit regelrecht zu verfolgen. Immer wieder sehen wir Sachen, die uns daran erinnern oder ein Gedanke kommt aus dem Nichts während wir gerade eigentlich ganz entspannt sind und bringt ein unbequemes Gefühl mit sich. Und je mehr man versucht, diese Gedanken abzuschütteln und sie wegzuschieben, desto größer werden sie. Oft sind es Beziehungen, die uns scheinbar nicht loslassen wollen, Beziehungen zu unseren Eltern, Beziehungen zu ehemaligen Lebenspartnern, manchmal sogar Beziehungen zu ehemaligen Arbeitskollegen, mit denen wir vielleicht eine Situation erlebt haben, die bei uns als negativ gespeichert ist.
Jedes Mal wenn wir etwas nicht loslassen können, sind oftmals noch Gefühle, die gefühlt werden möchten. Oft lernen wir schon in unserer Kindheit, wie unser Zugang zu Emotionen ist. War es früher sicher, alles Gefühle zu leben, oder gab es Situationen, in denen deine Gefühle nicht anerkannt wurden? Daraus kann sich ein Muster entwickeln, dass es "gute" Emotionen gibt und "schlechte". Es gibt also Gefühle die eher erwünscht sind und Gefühle die unerwünscht sind und genau diese möchten aber irgendwann gesehen werden. Der Schlüssel hierzu ist zu lernen, dass wir jetzt erwachsen sind und es für uns sicher ist alle Gefühle zu fühlen. Dieses Anhaften an der Vergangenheit ist oft ein kleiner WInk mit dem Zaunpfahl von unseren eigenen Emotionen: Hey, ich bin auch hier und ich möchte jetzt gesehen werden! Dabei kann es sich um Gefühle handeln wie Wut, Traurigkeit, Zorn, Ärger oder vielleicht auch Aggression und Frustration.
Aber wie gehe ich denn jetzt mit Gefühlen um, die vorher für mich immer unangenehm waren, wie finde ich denn einen Zugang dazu, wenn ich garnicht weiß wie sie sich anfühlen?
Indem wir uns den Gefühlen voll widmen. Hinsehen ist immer die beste Entscheidung. Nehmen wir Wut. Viele Kinder wurden früher sogar bestraft, wenn sie wütend geworden sind. Und so haben viele Kinder früher gelernt, dass Wut gar nicht gut ist. Aber Wut ist tatsächlich ein guter Wegweiser. Wenn uns etwas wütend macht, dann sind dort meist auch noch andere Emotionen versteckt. Wie fühlen wir Wut denn jetzt?
Nimm dir Zeit und Raum,um mal wirklich deine Wut da sein zu lassen. Vielleicht möchtest du das unterstützen mit Musik, vielleicht brauchst du aber auch Ruhe. Setze dich ganz ruhig hin und spüre in deinen Körper: Wo sitzt die Wut? Wie fühlt sie sich da an? Ist sie kalt oder warm? Und wie möchte sie sich äußern? In Tränen? In Schreien, oder vielleicht in Körperlichkeit? Emotion kommt aus dem lateinischen "Emovere" was soviel bedeutet wie "herausbewegen". Und darin steckt das Geheimnis, wir verabeiten Gefühle in Bewegung. Und jetzt kommt es ganz auf dich an. Wenn du etwas aus der Vergangenheit loslassen möchtest, dann komm in Bewegung und widme dich dieser Situation. Spüre einmal alles was dazu gehört, sollten Vorwürfe gegen eine andere Person da sein, dann schreibe sie einmal auf, damit du sie "loswerden" kannst. Horche in dich hinein, welche Gefühle gehören zu dieser Situation, was möchte noch gesagt werden, was noch gefühlt? Und wenn du soweit bist und du den Eindruck hast, dass du diese Situation für dich genügend betrachtet hast, dann lass sie in der Vergangenheit zurück. Es kommt vor, dass man das ein paar mal macht, weil immer wieder andere ungefühlte Gefühle dabei hoch kommen.
Aber du kannst es schaffen, bleib dran es lohnt sich immer für dich. Wenn du dir dabei Unterstützung wünscht, dann melde dich gerne, ich helfe dir von Herzen gerne
Alles Liebe und Herzliche Grüße
Daniela Rott

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